<14 töne>

eigentlich waren es zwölf töne. so floss der anfang langsam und bedächtig aus dieser seltsamen gitarre. doch gleichsam wabernd takteten sich tanzend töne zwischen endzeit und urknall hervor, direkt hinunter in die hitze der sahara, deren karawanen nachts am feuer rasteten. und aus dann müden kehlen klangen staubige melancholisch, einsame laute, gleich geisteskranken todesklängen aus verseltsamten stahlwerken.
+++ stop +++
orgasmussüchtig!
+++ stop +++
so schickte ich dich schließlich weg und entschied mich anstatt dessen, etwas mehr mich selbst zu lieben. ich sollte nicht mehr für dich tanzen, obwohl ich immer wieder wollte. ich konnte nur immer verlieren. aber die zeit holt jeden ein. ich war mir dessen nicht bewusst. unaufhaltsam tickt sekunde für sekunde vorüber und nimmt keine notiz - weder von dir, noch von mir.
da sitzen wir - verwirrt im leben und wissen nicht, wo wir die ruhe finden können. diese innere ruhe, die wir schon immer suchten. ich kann dich jetzt nicht alleine lassen! ich kann es nicht! ich kann dich einfach nicht alleine lassen! ich habe es versucht. aber nicht jetzt. es geht einfach nicht.
so reisen weiter durch die zeit, verlassen ort für ort, steigen höher bis zum fall. fallen tiefer als die zeit. reisen weiter - weiter, wir.
die matte sonne werden wir uns fangen. wir werden sie für uns behalten, werden ihre wärme spüren, werden das wenige, wichtige von ihr gar als geschenk erkennen - als geschenk des himmels. welch' wunderbarer platz - es ist ein wunderbarer platz hier an dieser matten sonne - nie wieder werde ich das erleben können! leb' wohl, sonne!
dabei will ich doch nur so sein, wie du mich willst. wenn du nur willst, dann will ich es. ich will mit dir durch nächte tanzen, will wieder und wieder mich zu dir hindrehen, will deine luft in mir und dein wasser - dein leben, will dich loslassen und hinfort eilen, nur, um gleich ganz nah zu dir zu kommen.
da sind wieder diese congas die mir die sinne rauben, die zucken und bewegung fordern, die von mir alles haben können. ich kann nicht wiederstehen.
+++ stop +++
ich will dich hier! im eigenen raum will ich dich! und hier unter vier augen leg ich mich dann an meinen lieblingsplatz. so ich will dein hund sein.
+++ stop +++

<Mittwoch, 3. März 2004, 01:32>, von <bubi> <comment> <>

 
<kristof>, <Mittwoch, 3. März 2004, 12:30>
<>
Alle 14 Töne wohlbehalten angekommen, wenn auch noch stumm.
Heute abend aber ...

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<luise>, <Sonntag, 7. März 2004, 02:33>
<Ich habe versucht, ein Hund zu sein.>
Eine Zeitlang war ich ein guter Hund - wirklich. Vielleicht hätte ich Gefallen daran gefunden, an dem Hundeleben, wenn ich mir nur noch mehr Mühe gegeben hätte. Aber ich habe es verdorben, ich habe nach der Hand geschnappt, die mich füttert - und das ist das Schlimmste, was ein Hund tun kann.

Nun bin ich ein Hund ohne Halsband, ein herrenloser streunender Hund, der des Nachts in Mülleimer nach etwas Nahrung sucht.

14 Töne. Gut gewählte Worte. Eindringlich.

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<bubi>, <Dienstag, 9. März 2004, 01:28>
wollte iggi pop (als teil der stooges) ein hund sein. von ihm bin ich inspiriert. diese (obige) „galerie“ ist die textuelle umsetzung der 14 töne, des musikalischen bilderbogens, die mein beitrag zum springSwap sind.

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<luise>, <Mittwoch, 10. März 2004, 22:48>
Ich wunderte mich bereits darüber, bin schon mehrmals drüber gestolpert.

Mit oder ohne springSwap, Ihre Worte sind immer wieder ein Genuss.

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