so sind wir dann um acht uhr abends zum wannsee gefahren - genauer gesagt zum seehasen am schwedendenkmal, einer kopie des idstedt löwen, richtung heckeshorn. dort liegt unser boot. wir waren zu zehnt, was erheblich zu viel ist für das boot, mit dem ich sonst alleine nicht zu segeln pflege. glücklicher weise sorgt der leichte wind, der sonst obligat nur an wannsees tagen weht, für die erwartete stimmung. nicht sylvester, sondern ruhe mit leisem plätschern der bugwelle gegen den rumpf. silbrige mondesnacht frisst letzten übermut. fern glüht noch berlin. zehn freunde an bord schweigen dem neuen jahr entgegen. alte sagen über wendenfürsten (jaczo) schwirren durch staunende köpfe. wir werden selbst zu besiegten. waren doch immer wenden (und fahren sie auch), während das boot sich leise durch glitzernde wasser zur großen breite schneidet. mystisch sind unsere erfahrungen. einer erzählt von erdtromben und wasserhosen. alte sagen passen in diese nacht. so entfernen wir uns vom jetzt. wir wissen, wir haben zu schnell gelebt. langsam kommt uns hier die zukunft entgegen. auch wir werden dieses alte jahr nun verlassen. unser morgen wird dumpfe erinnerungen an längst vergangenes bringen - wird meinen traum nach neuem sehnen lassen, aber noch habe ich zeit.