Sonntag, 14. Dezember 2003
<reform der liturgie - für mehr spiritualität>

tatsächlich wird schon lange über eine reform der liturgie in der katholische kirche diskutiert. als vor vierzig jahren das zweite vatikanische konzil die erste reform auf den weg brachte, war mehr volksnähe eines der treibenden kräfte. am wechsel zum dritten jahrtausend wird nun die nähe zu gott ein immer wichtigerer faktor für veränderung. ist es doch die „volksnähe“, welche den kirchen den glanz des besonderen genommen hat. die nähe hat in dieser nuance entfernung geschaffen. die wirkliche nähe ist diejenige, welche den gläubigen zu gott führt. und das scheint in der althergebrachten weise (wenn man so von einem vierzig jahre alten konzept sprechen darf) nicht mehr so richtig zu funktionieren. wer muss denn neben den „n“ meinungen, die durch rundfunk und fernsehen, sowie das internetz verbreitet werden, jetzt noch eine weitere weisung in der predigt hören, welche aus angst vor widerspruch die wirklichen themen nur streift? wer möchte denn aus liebe zur volksnähe halbherzig einstudierten laienvorstellungen folgen? es ist gott, den das volk sucht. und es ist gott, den der einzelne nur in sich findet. auch in der gemeinschaft der liturgie. und es sind nicht nur die „einfachen frommen gemüter“, denen der neue phosphoros in dem überaus bemerkenswerten artikel liturgie-reform: repräsentativ und authentisch diesen wunsch nachsagt. es ist eben auch die dort zitierte „gebildete mittelschicht“, die von informationen überflutet, nun gott am ehesten im innigen gebet finden kann. deshalb ist auch die besinnung auf riten und stille gebete ein guter weg. sie lassen die gläubigen in sich kehren, so dass diese gott besser erkennen können.
bei der damaligen (und noch geltenden) litugiekonstitution kam es darauf an, die kirche näher an die gläubigen zu bringen. doch diese bewegen sich trotzdem von der kirche weg. weiter darf die kirche nicht folgen. in einer immer unchristlicher werdenden gesellschaft muss die kirche einen gegenpol bilden. sie muss allen politischen verwicklungen zum trotz flagge zeigen auf dem weg zu gott. dies muss nicht dazu führen, dass der priester während der liturgie sich wieder von der gemeinde absetzt. vielmehr muss er ein „coach“ für die betenden sein, gott zu finden. vielleich sollte er deshalb sogar hinter ihr (der gemeinde) stehen. denn nicht der priester bekehrt seine gemeinde in der predigt. dafür reden zu viele andere schon. der priester führt seine gemeinde zu gott. und gott lenkt jeden einzelnen. die forderungen, die kardinal ratzinger in seinem buch der geist der liturgie aufstellt, wirken altbacken. sie zeigen in grundzügen jedoch in die richtige richtung, wenngleich sie ängste eines „ruck nach hinten“ schüren. eine wendung nach hinten kann wirklich niemand wollen.
kardinal christoph schönborn vom erzbistum wien winkt schon ab und lässt sich mit den worten zitieren: „liturgie muss man feiern, nicht nur darüber reden“ da hat er recht: man muss sie feiern. man muss auch über sie reden, aber bitte nicht zu viel in ihr reden.

von <bubi> um <23:16 uhr> <0 Kommentare> <comment> <>

 

<ende>

maria schnellt weg.
sieht zu, wie auch ich gehe.
das ist vergessen!

von <bubi> um <16:56 uhr> <2 Kommentare> <comment> <>